Menschen codieren Musik in visuelle Zeichensysteme – den grafischen Codes der auditiven Klangwelt. Dieses musikalische Zeichensystem kann jedoch ohne musiktheoretisches Wissen kaum verstanden werden. Laien bleibt die visuelle Codierung der Musik somit weitgehend verwehrt. Ohne das klassische Zeichensystem der Musik in Frage zu stellen, versucht Audigrafikum auf experimentelle Art und Weise ein visuelles Zeichensystem zu entwickeln, dass sowohl von Musiker_innen als auch von NICHT-Musiker_innen verstanden werden kann.
Die entwickelte visuelle Codierung basiert auf einer Einteilung der Instrumente in unterschiedliche Gruppen. Audigrafikum unterscheidet dabei zwischen Saiten-, Schlag-, Tast- und Blasinstrumenten, sowie dem natürlichen Instrument – der menschlichen Stimme. Das melodisch-volle Klangspektrum der Blasinstrumente und der Stimme wird durch deren gebogene Zeichengestalt zusätzlich verstärkt. Spielen mehrere Instrumente der gleichen Gruppe zur selben Zeit, verdichtet sich der instrumentale Code.
Um den Klängen der modernen Musik gerecht zu werden, wird die Gruppe der elektronischen Instrumente ergänzt. Der künstliche Charakter dieser rein analogen Klangerzeugung wird durch ein technisch anmutendes Zeichen unterstrichen.