Es ist schwer, keine Satire zu gestalten

Die Grundlage für diese Arbeit bildet die Beobachtung eines klaren Mangels an guter Satire in der öffentlichen Kommunikation, welche visuell kommuniziert, obwohl sie ein immenses Potential in sich birgt, Aufmerksamkeit auf bestimmte soziale Themen zu lenken.

Diese Thesis versucht zu zeigen, dass Satire eine der besten Möglichkeiten darstellt, Interesse an einem Theme zu wecken, dem Menschen mitunter keine besondere Wachsamkeit widmen, und ein Verständnis herzustellen. Sie erforscht die Strategien der Designer vor allem wenn die Satire üblicher- weise ein Opfer fordert sowie das Risiko, auch missverstanden zu werden. Diese Arbeit untersucht zunächst Werkzeuge der Satire, stellt klar was Satire ist und entwickelt ein Modell für satirischen “Erfolg”. Diese Analyse fordert die Idee der Satire als Genre heraus und entwickelt die Perspektive, diese als Mittel zum Zweck zu verstehen. Die Psychologie der Empathie im Zusammenhang mit der Satire wird genau so betrachtet wie wenn eine individuelle Moral (und deren kulturellen Einflüsse) ins Spiel kommt, indem durch visuelle Satire eine Lektion gelehrt werden soll. Die Satire kennt aber auch Schranken, die jeweilige kulturelle, individuelle und intellektuelle Angemessenheit wird beleuchtet als auch das empfindliche Gleichgewicht zwischen falsch interpretierter Satire und der Verstärkung von bereits vorhandener Ansichten bestimmter Gruppen.

Mit den im ersten Teil gewonnenen Erkenntnissen werden diese auf Grundsätze des Designs angewendet. Es mutmaßt den scheinbaren Mangel mancher Satire – oder ihr Mangel an Qualität – im Grafikdesign. Die Geschichte visueller Kommunikation um soziale Themen durch kritisches oder spekulatives Design zu adressieren wird ebenfalls untersucht. Es werden darüberhinaus Verbindungen zwischen diesen kritischen Arten von Design und klassischer literarischer Gattungen wie die menippeanische Satire und die Idee der Dystopie hergestellt. Die vorliegende Arbeit untersucht auch, welche Rolle visuelle Satire in dem modernen Phänomen einer “partizipati- ven Medienlandschaft” des Internets spielt. Schließlich werden eine Reihe von Grundsätzen für das Anwenden visueller Satire, basierend auf den Erkentnissen aus Teil 1 und 2, vorgeschlagen. Diese Arbeit möchte letzten Endes aufzeigen, wie sich visuelle Satire am besten für Kommunikation ein- setzen lässt, um insbesondere sozialen Fragen neue Perspektiven zu verleihen.

In einem praktischen Teil der Masterarbeit wurde ein Magazin entwickelt, welches als Satire den Exodus der Vorarlberger nach Lesotho beschreibt, nachdem der Klimawandel den Golfstrom umkehrte und Europa erfriert.

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