Die Fotografien entstanden im Master-Semesterprojekt Bildsprache.
Als konkrete Vorlage für meine Arbeit dienen Matthias Hochs Fotografien des »Silver Towers« in Frankfurt. Bei dem »Silver Tower« handelt es sich um ein Hochhaus, welches 1978 als Sitz der Konzernzentrale der Dresdner Bank eingeweiht wurde. Hoch ging es bei seiner Arbeit aber weniger um das Gebäude selbst, sondern viel mehr um die Hinterlassenschaften einer Ära. Denn das Gebäude wurde 2009 von der Commerzbank übernommen, womit die Zentrale der Dresdner Bank nicht mehr benötigt wurde.
Ebenfalls in den 1970er Jahren wurde im schweizerischen St. Gallen ein architektonisch sehr ähnliches Gebäude eröffnet – der »Silberturm«. Ähnlich wie das Gebäude in Frankfurt ist auch diesem Gebäude anzusehen, dass es einst als modernes Wahrzeichen angesehen wurde, mittlerweile aber nicht mehr ganz in das Stadtbild zu passen scheint. Dies hat es vermutlich auch noch nie. Mein Ansatz bei den Fotografien war es, genau dies zu zeigen. Obwohl das Gebäude inzwischen über 40 Jahre alt ist, sind die vorhandenen Formen, Oberflächen und Strukturen ungewöhnlich und finden sich in dieser Form nur selten in der modernen Architektur wieder. Ziel war es, darzustellen, dass das Gebäude in der zeitlichen Geschichte klar zu zuordnen ist, jedoch in den vergangenen Jahrzehnten niemals einen berechtigten Platz zu haben schien. Ob oder gerade deswegen kann das Gebäude bzw. die Fotografien nicht zu einem lokalen Ort zugeteilt werden. Von Matthias Hoch versuchte ich Methoden seiner Fotografie zu übernehmen. Dazu zählten für mich vor allem die Farbigkeit, die Lichtverhältnisse, das Menschenleere und die Wahl des Ausschnittes.